Algen
1. Grünalgen (allgemein)
Merkmale: grün, schleimig, Beläge an Scheibe, Pflanzen, Deko
Bekämpfung:
- Nährstoffe senken
- Mehr Pflanzen, weniger Licht
- Regelmäßige Wasserwechsel
Gift (nicht empfehlenswert): Kupferpräparate, Algizide
2. Fadenalgen
Merkmale: lange grüne Fäden, Watteform
Bekämpfung:
- Nährstoffungleichgewicht beheben
- Manuell entfernen
- CO₂ stabilisieren
Gift (nicht empfehlenswert): Kupfersulfat, Glutaraldehyd
3. Punktalgen
Merkmale: harte grüne Punkte auf Scheiben
Bekämpfung:
- Mehr CO₂
- Weniger Licht
- Scheiben reinigen
Gift (nicht empfehlenswert): Algizide
4. Staubalgen
Merkmale: grüne, pudrige Schicht auf Glas
Bekämpfung:
• Licht reduzieren
• Wasserwechsel
Gift (nicht empfehlenswert): Algizide
5.Bartalgen (Black Beard Algae, BBA)
Merkmale: schwarze / dunkelgrüne Büschel
Bekämpfung:
- CO₂ stabilisieren
- Weniger Nährstoffe
- Hartnäckig: punktuell Wasserstoffperoxid
Gift (nicht empfehlenswert): Glutaraldehyd, Kupfer
6. Pinselalgen
Merkmale: graue, federartige Büschel
Bekämpfung:
- CO₂ erhöhen
- Strömung optimieren
Gift (nicht empfehlenswert): Algizide
7. Kieselalgen (Diatomeen)
Merkmale: brauner Belag, vor allem im neuen Aquarium
Bekämpfung:
- Nur abwarten (selbstlimitierend)
- Silikat reduzieren
- Mehr Licht
Gift (nicht empfehlenswert): Herbizide
8. Cyanobakterien (Blaualgen)
Merkmale: glänzende, schmierige, stinkende Beläge
Bekämpfung:
- Dunkelkur 3–4 Tage
- Nährstoffprobleme beheben
- Bakterienpräparate (Bio-Balance)
Gift (nicht empfehlenswert): Antibiotika! (z. B. Erythromycin)
9. Rotalgen allgemein
Merkmale: rot bis schwarz, hartnäckig
Bekämpfung:
- CO₂ optimieren
- Nährstoffe ausbalancieren
Gift (nicht empfehlenswert): Chemische Algizide
10. Kahmhaut (technisch keine Alge)
Merkmale: weißlicher Film auf Wasser
Bekämpfung:
- Strömung erhöhen
- Filter reinigen
- Oberflächenabsauger
Gift (nicht empfehlenswert): jegliche Chemie
11. Schmieralgen (grün-schleimig)
Merkmale: glibbrig, schnell wachsend
Bekämpfung:
- Licht reduzieren
- Nährstoffe senken
Gift (nicht empfehlenswert): Chemische Algizide
12. Pinselalge an Blättern
Merkmale: schwarze Büschel an Blattkanten
Bekämpfung:
- CO₂ erhöhen
- Blätter entfernen
Gift (nicht empfehlenswert): Glutaraldehyd
13. Wasserblüte (grünes Wasser)
Merkmale: trübe, grüne Suppe
Bekämpfung:
- UV-Klärer sehr effektiv
- Licht reduzieren
- Nährstoffe kontrollieren
Gift (nicht empfehlenswert): Algizide
14. Pelzalgen
Merkmale: kurzer grüner Pelz auf Pflanzen
Bekämpfung:
- CO₂ stabil
- Licht reduzieren
Gift (nicht empfehlenswert): Kupfer
WICHTIGE Infos
Gefahren – Wann werden Algen zum Problem
- Besonders problematisch sind meist Cyanobakterien („Blaualgen“). Bei Überpopulation (Algen-/Cyanobakterienblüte) können sie Giftstoffe (Cyanotoxine) produzieren, die für Wasserqualität, Tiere (z. B. Fische, Hunde), Pflanzen und Menschen schädlich sind.
- Selbst harmlos erscheinende Grünalgen oder Diatomeen können bei Überwucherung Sauerstoff-Mangel im Wasser, Trübung und Ungleichgewicht im Ökosystem verursachen. Schwebalgen (u.a. Phytoplankton) sind zwar oft nützlich, bei Übermaß aber eher hinderlich.
- Algenblüten führen oft zu optischen und Geruchsproblemen, können Wasser trüben oder verunreinigen und somit Freizeit- oder Nutzungswert des Gewässers beeinträchtigen.
🛠️ Was kann man tun — Maßnahmen gegen übermäßige Algen
Es gibt verschiedene Strategien, um ein Überwuchern bzw. Blüten zu vermeiden oder zu bekämpfen — von vorbeugenden bis zu akuten Maßnahmen:
- Nährstoffeintrag reduzieren: Der wichtigste Schritt ist es, den Eintrag von Phosphor, Stickstoff und anderen Düngestoffen ins Gewässer zu minimieren — z. B. durch Vermeidung von Dünger- und Dünger-Abfluss, bessere Landwirtschaft, abflussarme Ufergestaltung etc. Das verringert die Grundursache der Algenblüte.
- Physikalische Maßnahmen: Dazu zählen Belüftung/Aeration, künstliches Umwälzen bzw. Durchmischen des Wassers, Einbau von Barrieren, Nutzung von Schatten oder Abdeckung, um Licht und ruhige, warme Gewässerbereiche zu vermeiden. Dadurch wird Wachstum ungünstig für viele Algen.
- Biologische Kontrolle: Einsatz von Organismen, die Algen fressen oder Konkurrenz ausüben — z. B. bestimmte Wasserpflanzen, Tiere oder Mikroorganismen — kann helfen, Algen im Zaum zu halten.
- Chemische Behandlung (mit großer Vorsicht!): In manchen Fällen werden Algenvernichter (Algaecide) eingesetzt, darunter Metalle, Wasserstoffperoxid u.a. Diese wirken schnell — aber gefährlich für das gesamte Ökosystem und können Toxine freisetzen. Deshalb sollte solche Behandlung nicht leichtfertig empfohlen werden.
Warum Gift / Algaecide problematisch sind – Warnung
Manche Mittel, die gegen Algen eingesetzt werden können — etwa Kupfersulfat, Wasserstoffperoxid, andere chemische Algaecide oder Herbizide — wirken zwar schnell, aber:
- Sie töten nicht nur die problematischen Algen ab — sie schädigen oft andere Wasserorganismen (Fische, Pflanzen, Mikroorganismen).
- Beim Absterben der Algen werden in vielen Fällen Toxine freigesetzt, vor allem bei Cyanobakterien — das kann das Wasser kurzfristig noch gefährlicher machen.
- Chemische Behandlung ändert nichts an der zugrunde liegenden Ursache (zuviel Nährstoffe, ruhiges, warmes Wasser, schlechte Durchmischung). Daher taugt es nur als kurzfristige Lösung — langfristig bleibt der Nährstoffeintrag das entscheidende Problem.
Deshalb: Wenn chemische Mittel verwendet werden — nur mit äußerster Vorsicht und ganz bewusst, nur als letztes Mittel und — wenn möglich — unter professioneller Anleitung.
Empfehlung: Nachhaltiger, vorsichtiger Umgang
- Den besten Erfolg erzielt man meist durch präventive Maßnahmen: Nährstoffeintrag verringern, Wasserqualität überwachen, durch Belüftung oder Durchmischung biologische Stabilität fördern.
- Bei Grünalgen oder harmlosen Gruppen: Gleichgewicht wahren — vollständige Vernichtung ist meist unnötig.
- Bei toxischen Cyanobakterien: Häufige Überwachung, Warnung bei Blüten, bei Bedarf Wasser meiden; chemische Mittel nur sehr zurückhaltend und mit großer Vorsicht einsetzen.
- Ökologisch nachhaltige Lösung: Förderung eines gesunden, artenreichen Wassersystems mit Wasserpflanzen, natürlichen Filtern, guter Wasserzirkulation und wenig Nährstoffeintrag.