Krankheiten - was tun 

 

Krankheiten und Gesundheitsprobleme bei Aquarientieren

 

 

Krankheiten bei Aquarientieren entstehen häufig durch Stress, schlechte Wasserwerte, Überbesatz, falsche Ernährung oder das Einbringen neuer, infizierter Tiere. Ein frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, da viele Erkrankungen schnell fortschreiten und ganze Bestände gefährden können.

 

 

1. Krankheiten bei Zierfischen

 

 

 

Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthirius)

 

 

Sehr verbreitete Parasitenkrankheit.

Symptome: Kleine weiße Punkte auf Haut und Flossen, Atemnot, Scheuern.

Ursachen: Stress, plötzliche Temperaturwechsel, schlechter Besatz.

 

 

Flossenfäule

 

 

Bakterielle Infektion, oft durch ungünstige Wasserwerte.

Symptome: Ausgefranste, zerfallende Flossen, matte Farben.

 

 

Pilzinfektionen

 

 

Entstehen häufig nach Verletzungen.

Symptome: Watteartige Beläge, Apathie.

 

 

Parasiten (Kiemenwürmer, Hautwürmer)

 

 

Symptome: Schnelles Atmen, Kiemenentzündungen, Gewichtsverlust.

 

 

Vergiftungen / Wasserprobleme

 

 

Sehr häufige Ursache von „mysteriösen“ Todesfällen.

Symptome: Atemnot, hektisches Schwimmen, plötzliche Todesfälle.

Ursachen: Nitrit, Ammonium, Schwermetalle, CO₂.

 

 

 

 

2. Krankheiten bei Garnelen

 

 

Garnelen sind empfindlich gegenüber Wasserwerten.

Häufig sind Probleme nicht infektiös, sondern durch Haltung verursacht.

 

 

Bakterielle Infektionen

 

 

Symptome: Trübes Gewebe, Lethargie, plötzliche Todesfälle.

 

 

Häutungsprobleme (Moulting Problems)

 

 

Ursachen: Mineralstoffmangel, zu wenig Eiweiß, Schwankungen.

Symptome: Fehlhäutungen, Tod kurz nach der Häutung.

 

 

Parasiten (Vorticella, Scutariella)

 

 

Symptome: Weißliche Beläge auf Kopf, Kiemen oder Beinen.

 

 

Kupfervergiftung

 

 

Symptome: Atemnot, Tod innerhalb kurzer Zeit.

Ursache: Dünger, Medikamente, Leitungswasser.

 

 

 

 

3. Krankheiten bei Krebsen (Fluss- und Zwergkrebse)

 

 

Krebse reagieren stark auf schlechte Wasserqualität.

 

 

Porzellankrankheit

 

 

Bakterielle Infektion des Muskelgewebes.

Symptome: Weißliche, harte Flecken unter dem Panzer, Lähmungen.

 

 

Schalenverletzungen / Panzernekrosen

 

 

Ursachen: Kämpfe, Mineralmangel, Bakterien.

 

 

Häutungsprobleme

 

 

Sehr häufig in Weichwasser.

Symptome: Unvollständige Häutung, Tod während der Häutung.

 

 

Stress

 

 

Durch falsche Vergesellschaftung.

Symptome: Aggression, Rückzug, Verlust von Gliedmaßen.

 

 

 

 

4. Krankheiten bei Schnecken

 

 

Schnecken sind robust, erkranken aber bei schlechten Bedingungen.

 

 

Schalenprobleme (Erosion, Löcher)

 

 

Ursachen: Weiches Wasser, Mineralmangel, niedriger pH.

 

 

Parasiten

 

 

Weniger verbreitet im Aquarium, aber möglich.

 

 

Hunger / Mangelernährung

 

 

Sehr häufig in überreinigten Becken.

Symptome: Geringe Aktivität, Abmagerung.

 

 

Vergiftungen

 

 

Kupfer ist für die meisten Schnecken tödlich.

 

 

 

 

5. Krankheiten bei Muscheln (Süßwassermuscheln)

 

 

Muscheln sind Filtrierer und sterben oft unbemerkt.

 

 

Verhungern

 

 

Hauptproblem in Aquarien.

Symptome: Öffnen sich nicht, verkümmern, sterben langsam.

 

 

Parasiten

 

 

Selten, aber möglich über Wildfänge.

 

 

Sauerstoffmangel

 

 

Muscheln reagieren empfindlich auf niedrigen O₂-Gehalt.

 

 

 

 

6. Häufige Ursachen für Krankheiten (bei allen Arten)

 

 

Die meisten Erkrankungen entstehen nicht durch Erreger, sondern durch Haltungsfehler.

Zu den typischen Ursachen gehören:

 

  • Schlechte Wasserqualität
  • Nitrit- oder Ammoniumanstieg
  • Ungeeignete Temperatur
  • Überfütterung
  • Stress durch falsche Vergesellschaftung
  • Zu wenig Rückzugsmöglichkeiten
  • Überbesatz
  • Neue Tiere ohne Quarantäne

 

 

 

 

 

7. Symptome, die immer ernst zu nehmen sind

 

 

Unabhängig von der Art gilt:

 

  • Apathie oder Lethargie
  • Atemnot
  • Verlust des Gleichgewichts
  • Flossen- oder Panzerzerfall
  • Geschwüre oder Beläge
  • Rückzug vom Schwarm
  • Plötzliche Todesfälle

 

 

Diese Hinweise deuten meist auf akute Wasserprobleme oder Infektionen hin.

 

 

 

 

8. Vorbeugung

 

 

Die beste „Behandlung“ ist Vorbeugung durch artgerechte Haltung:

 

  • Regelmäßige Wasserwechsel
  • Stabile Wasserwerte
  • Angemessene Besatzdichte
  • Quarantäne neuer Tiere
  • Abwechslungsreiche, artgerechte Ernährung
  • Stressarme Vergesellschaftung
  • Hygiene ohne Überreinigung

 

 

Eine stabile Umgebung reduziert Krankheitsrisiken drastisch.